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New York - Die Universität New York erklärt die von der EU-Kommission im Juli veröffentlichten Zahlen zur Urbanisierung für falsch. Laut der Kommission haben 2015 insgesamt 84 Prozent der Weltbevölkerung in Städten gelebt, laut der Universität maximal 60 Prozent.

Immer mehr Menschen ziehen von ländlichen Gebieten in Städte, was zu einem schnellen Wachstum der Städte führt. Dennoch sollte der Trend der Urbanisierung nicht überschätzt werden, meinen Forscher des Marron Institute of Urban Management der Universität New York. Laut den Forschern sind die von der Europäischen Kommission im Juli veröffentlichten Zahlen zur Urbanisierung nicht richtig. Nach den Angaben der Kommission lebten 2015 rund 84 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Die UNO hat diese Zahl auf 55 Prozent geschätzt. Und auch laut der Universität New York sind es in keinem Fall mehr als 60 Prozent.

Die Forscher kritisieren die Berechnungsmethode der Kommission. So seien etwa auch Gebiete mit Ackerflächen und weniger dicht bewohnte Stadtränder als urbane Regionen betrachtet worden, wie TheCityFix in einem Artikel schreibt. Als Folge sei die Grösse der Städte überschätzt worden.

Die Forscher heben hervor, dass der Unterschied zwischen 60 Prozent und 84 Prozent bei politischen Entscheiden bedeutend ist. Wenn man der EU-Kommission glauben würde, wäre die Zeit der Verstädterung bereits vorbei und der Fokus würde bei der Verdichtung von bestehenden Städten liegen, so die Forscher. Mit den Prognosen der Forscher und der UNO hätten Städte aber noch Zeit, sich auf die starke Vergrösserung vorzubereiten, die sie in den kommenden Jahrzehnten erwartet. So könnten Städte produktiver, nachhaltiger und klimafreundlicher gestaltet werden. es