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Nairobi - Bauvorschriften, urbane Verkehrssysteme und das Abfallmanagement müssen neu erfunden werden. Nur so sei es möglich, die Urbanisierung umweltfreundlicher und sozial gerechter zu gestalten, sagt eine UNO-Expertin.

Für Martina Otto, die im Umweltprogramm der Vereinten Nationen für Städte zuständig ist, benötigt die nachhaltige Urbanisierung eine Revolution in der Planung. Nur so könnten strategisch strukturierte und kompakte Städte entstehen, in denen es gemischte Angebote und unterschiedliche Gebäude gibt und in denen ein Schwerpunkt auf integrierte urbane Systeme gelegt wird. In ihrer Vision wird es in Städten der Zukunft zahlreiche begrünte Dächer und Wände sowie genügend Raum für die Artenvielfalt geben. Die Stromnetze sollen durch dezentralisierte Energiesysteme für erneuerbare Energie ergänzt werden.

Die ersten Schritte in diese Richtung sind bereits gemacht. So haben sich internationale Städte Ziele gesetzt oder sind Initiativen beigetreten, um die Gebäudeemissionen zu reduzieren oder CO2-neutrale Gebäude zu bauen. Weitere Vorhaben betreffen den Umbau des öffentlichen Verkehrs hin zu Fahrzeugen, die ohne fossile Treibstoffe auskommen, die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und ein innovatives Abfallmanagement mit einem Schwerpunkt auf der Wiederverwertung.

Doch nach Meinung von Otto gibt es hinsichtlich der Planung weiterhin zu wenig Kapazitäten. Entwicklungsländer seien daher nicht in der Lage, mit der Geschwindigkeit der Urbanisierung mitzuhalten. Weltweit hätten Städte nicht genug Daten oder Kapazitäten zur Datenanalyse, um eine gründliche Planung für die Zukunft vorzunehmen.

„Wir können es uns nicht leisten, die Infrastrukturinvestitionen der nächsten 15 Jahren falsch vorzunehmen“, sagt Otto. Energiesysteme, die Mobilität und Gebäude seien die Bereiche, die Aufmerksamkeit benötigen, wenn das Klima geschützt, die Luft verbessert und das Wohlbefinden der Bewohner gesichert werden sollen. Dazu seien langfristige Investitionen notwendig, mit welchen eine langfristige Verpflichtung einhergeht. Es müsse sichergestellt sein, dass es sich um eine nachhaltige Verpflichtung für die urbane Entwicklung handelt, so Otto. es