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Ittigen BE - In der Peripherie gelegene, wenig verdichtete Siedlungen verursachen höhere Infrastruktur- und Mobilitätskosten als zentral gelegene verdichtete Siedlungen, zeigt eine neue Studie. Die Kosten werden dabei nicht komplett von denjenigen getragen, die sie verursachen.

Die Abwasserentsorgung, die Strassen sowie die Wasser- und Stromversorgung eines Hochhausquartiers pro Person sind zwei bis drei Mal günstiger sind als die entsprechenden Infrastrukturen einer Einfamilienhaussiedlung, zeigt eine Studie, die das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) in Auftrag gegeben hat. Dies, obwohl im dicht bebauten Raum der Bau von Infrastrukturen absolut gesehen teurer ist als in weniger dicht bebauten Siedlungsräumen. In dichten Siedlungsräumen verteilen sich jedoch auf eine grössere Anzahl Bewohner.

Die höchsten Kosten entstehen beim Verkehr. Hierbei wurden im Rahmen der Studie auch die Folgekosten des Verkehrsverhaltens berechnet. Dazu gehören beispielsweise die Gesundheitsschäden aufgrund von Abgasen. Insgesamt sind die Pro-Kopf-Folgekosten der Mobilität in ländlichen Gemeinden knapp doppelt so hoch wie in den Grosszentren. Hier spielt es jedoch eine weniger grosse Rolle, ob eine Person in einem Mehr- oder Einfamilienhaus wohnt.

Die Studie weist auch darauf hin, dass diejenigen, die die Infrastrukturen nutzen, nicht in allen Fällen die von ihnen verursachten Kosten tragen, was zu Fehlanreizen führt. Bei der Abwasserentsorgung oder der Wasser- und Stromversorgung kommen die Bewohner von Einfamilienhaussiedlungen „etwas zu gut weg“, verglichen mit den Kosten, die von diesem Siedlungstyp verursacht werden. Dies führe dazu, dass Bewohner von Mehrfamilienhäusern solche von Einfamilienhäusern subventionieren, auch wenn nur in geringem Mass.

„Gelingt es, die Zersiedlung weiter einzuschränken und das zentrumsnahe und verdichtete Bauen zu fördern, so wirkt sich dies auch kostenmindernd auf Infrastrukturen und Mobilität aus“, so die Schlussfolgerung des ARE. ssp