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Japaner haben die Technik namens Uchimizu im 17. Jahrhundert entwickelt, um die Hitze in urbanen Gegenden zu reduzieren. Dabei wurde Wasser um Häuser, Tempel und Gärten verteilt, um Staub zu binden sowie Oberflächen und die Luft abzukühlen.

Die Wissenschaftlerin Anna Solcerova von der Technischen Universität Delft hat Teilnehmern der Generalversammlung der European Geosciences Union am Montag in Wien erklärt, dass die Behörden in sogenannten Megastädten wie Tokio aktuell daran arbeiten, diese traditionelle Methode wiederzubeleben, um den steigenden Temperaturen in Städten entgegenzuwirken.

Als Bestandteil ihrer Doktorarbeit hat sie den präzisen Kühlungseffekt der Methode erforscht. Dazu hat sie ein System namens 3D Distributed Temperature Sensing (DTS) genutzt, um die Temperatur in einem bestimmten Kubikmeter Luft zu messen. Dabei hat sie auf 53 horizontale Ebenen und 35.000 Messpunkte zurückgegriffen, um sehr präzise Messungen in Raum und Zeit vorzunehmen.

Ihren Experimenten zufolge kann die Temperatur durch Uchimizu um 8 Grad Celsius reduziert werden. Die grösste Wirkung wird dabei am Boden erzielt, wo das Wasser verteilt wurde. Aber auch in einer Höhe von 1,50 Meter bis 2 Metern, also ungefähr der Grösse eines Menschen, kann noch eine Temperaturabnahme von bis 2 Grad Celsius erreicht werden.

Uchimizu hat nach Meinung von Solcerova den grossen Vorteil, dass die Bevölkerung eingebunden werden kann. Jede Person kann auch ohne Erlaubnis Wasser auf dem Bürgersteig verteilen. Zudem wird die Aufmerksamkeit der Bewohner auf das Problem gerichtet, die zudem ermutigt werden, die Belastung durch die Hitze und den Energieverbrauch zu reduzieren. Und ausserdem kann die Methode überall auf der Welt angewendet werden, wo ausreichend Regenwasser zur Verfügung steht. es...