Dübendorf ZH - Das Forschungsgebäude NEST in Dübendorf wird weiter ausgebaut. Die neue Einheit Urban Mining & Recycling wird gleichzeitig als Materiallager, Materiallabor und Wohnung dienen. Alle Ressourcen, die für den Bau verwendet werden, sollen wiederverwertbar sein.
Wissenschaftler aus mehreren internationalen Universitäten
arbeiten an der neuen Einheit von NEST. Dank innovativen Technologien
soll sichergestellt werden, dass die für die Herstellung des
Gebäudes benötigten Ressourcen alle wiederverwertbar oder
kompostierbar sind. So wird beispielsweise das Tragwerk sowie
grosse Teile der Fassade aus unbehandeltem Holz bestehen. Der Fokus
liegt dabei auf den Verbindungen. Diese sollen einfach rückgängig
gemacht werden. Auf Klebeverbindungen wird zugunsten von Steck- und
Schraubverbindungen verzichtet. Die Fassade besteht darüber hinaus
aus Aluminium und Kupfer. Beide Metallarten können sortenrein
eingeschmolzen und wiederverwertet werden. Im Innenbereich kommen
unter anderem Wandplatten aus dem Pilzbestandteil Myzelium,
innovative Recyclingsteine, wiederverwertete Isolationsmaterialien
sowie geliehene Bodenbedeckungen zum Einsatz. Durch
solche neue Material-Leasingkonzepte hinterfragt NEST die
bestehenden wirtschaftlichen Konzepte in der Bauindustrie. Die
offizielle Eröffnung der neuen NEST-Einheit soll Anfang Februar
2018 erfolgen. Dann werden auch die beiden Bewohner einziehen und
die verwendeten Materialien einem Praxistest unterziehen. Das NEST
ist ein Pilotprojekt für nachhaltiges Bauen und befindet sich auf
dem Campus der Eidgenössischen Materialforschungs- und
Prüfungsanstalt (Empa) und des
Wasserforschungsinstituts (Eawag). Im modularen
Forschungsgebäude werden neue Formen des Energie- und
Wassermanagements erprobt sowie Baumaterialien der Zukunft
getestet. Ziel sei es, die Zeit bis zur Markteinführung zu
verkürzen und so den Innovationsprozess zu beschleunigen. ssp