London - Zwei Studien der London School of Economics kommen zu dem Schluss, dass grösser im Hinblick auf das Ausmass von Städten nicht unbedingt besser ist. Entwicklungsländer realisieren demnach mit kleineren Städten eine bessere wirtschaftliche Entwicklung und besseres Wachstum.
Die Studien von Susanne A. Frick und Andrés Rodríguez-Pose von
der London School of Economics untersuchen den Zusammenhang
zwischen der Grösse von Städten und der landesweiten Leistung.
Ihren Erkenntnissen zufolge profitieren entwickelte Länder von
grösseren Städten – Entwicklungsländer hingegen nicht. „Entwickelte
Länder realisieren über einen Zeitraum von fünf Jahren einen
Anstieg um 0,7 Prozent beim wirtschaftlichen Wachstum pro 100.000
durchschnittliche Bewohner von Grossstädten. Bei
Entwicklungsländern führen zusätzliche 100.000 Menschen in
Grossstädten hingegen über fünf Jahre zu einem Rückgang um 2,3
Prozent beim wirtschaftlichen Wachstum“, heisst es in einem
Artikel bei CityLab zu den beiden
Studien. Es gibt mehrere Gründe dafür, dass Grossstädte in Ländern,
in welchen die Urbanisierung besonders schnell voranschreitet, kein
nachhaltiges Wachstum verursachen. So zieht es viele Menschen in
Städte, die vor Kriegen, Konflikten oder Naturkatstrophen fliehen.
Wirtschaftliche Gründe sind in diesen Fällen nicht ausschlaggebend.
Zudem sei in der Vergangenheit der falsche Eindruck entstanden,
dass Urbanisierung immer mit Wohlstand verbunden ist, heisst es bei
CityLab. Vor rund 100 Jahren hat sich die Urbanisierung in reichen
und entwickelten Länder vollzogen. Heute sei dies nicht mehr der
Fall. In der heutigen vernetzten Welt könnten Rohmaterialien, die
früher vom Land in die Städte transportiert wurden, einfach günstig
aus anderen Ländern importiert werden. Laut des Artikels brauchen
Entwicklungsländer Städte, aber nicht unbedingt Grossstädte. Die
zwei Studien seien eine Erinnerung daran, dass es in der urbanen
und wirtschaftlichen Entwicklung kein einheitliches Muster geben
würde. es