Open Menu
Berlin - Um Bussgelder durch die EU wegen der Luftverschmutzung zu vermeiden, denkt die deutsche Regierung über kostenlosen Nahverkehr nach. Dadurch könnten die Zahl an privat gehaltenen Autos und damit auch die CO2-Emissionen sinken.

Die deutsche Regierung denkt über einen entsprechenden Versuch nach. Verkehrsexperten begrüssen das Vorhaben, auch angesichts des zwei Jahre zurückliegenden Abgasskandals bei Volkswagen. In einem Brief an EU-Umweltkommissar Karmenu Vella schrieben die deutschen Minister Barbara Hendricks (Umwelt), Peter Altmaier (Finanzen) und Christian Schmidt (Verkehr), dass die Bundesregierung und regionale Entscheidungsträger darüber nachdenken, den öffentlichen Verkehr kostenlos anzubieten, um damit die Zahl privat gehaltener Autos zu reduzieren, wie es bei Clean Energy Wire heisst.

Deutschland hat am 30. Januar eine Frist verstreichen lassen, bis zu der Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub hätten erreicht werden müssen. Brüssel hat dem Land jedoch noch etwas mehr Zeit eingeräumt, um entsprechende Massnahmen auszuarbeiten. Der effiziente Kampf gegen die Luftverschmutzung – ohne unnötige Verzögerungen – habe für Deutschland die höchste Priorität, schrieben die Minister. Der Plan solle spätestens Ende Jahr erprobt werden. Zu den dafür vorgesehenen fünf westdeutschen Städten zählen auch Bonn, Essen und Mannheim, wie es bei AFP heisst. Weitere Vorschläge betreffen die Emissionen von Fahrzeugflotten, also auch Taxis und Bussen, Luftschutzzonen und eine Förderung von Carsharing-Modellen.

Mehr als 130 europäische Städte sind von lebensbedrohlicher Luftverschmutzung betroffen, wie die EU-Kommission erklärt. Pro Jahr werden dadurch 400.000 Todesfälle verursacht. Ländern, welche die EU-Grenzwerte nicht einhalten, drohen rechtliche Konsequenzen vor der EU-Gerichtsbarkeit. em