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Washington D.C. - Die Mehrheit der Amerikaner steht selbstfahrenden Autos skeptisch gegenüber. In einer Umfrage von Gallup sagte mehr als die Hälfte, dass sie sie wahrscheinlich nicht nutzen werden. Im Bundesstaat Kalifornien dürfen solche Autos ab April zu Testzwecken fahren.

Selbstfahrende Autos sollen Emissionen und Staus reduzieren und damit Städte lebenswerter gestalten. So soll einerseits die Umwelt geschützt und andererseits die Transportbranche revolutioniert werden. Aber zumindest heute ist die Mehrheit der Amerikaner nicht von der Technologie überzeugt.

In einer aktuellen Umfrage von Gallup und der Northeastern University über die Einstellung der Amerikaner zur künstlichen Intelligenz sagten 54 Prozent der Amerikaner, dass sie die selbstfahrenden Autos wahrscheinlich nicht nutzen werden. Die skeptische Haltung wird sowohl vom Alter als auch der Bildung beeinflusst. So sind doppelt so viele College-Absolventen den autonomen Autos gegenüber offener als Befragte ohne College-Abschluss. Bei Amerikanern zwischen 18 und 35 Jahren herrscht eine dreimal höhere Zustimmung als bei Befragten über 66 Jahren.

Sogar 59 Prozent gaben an, dass sie sich in einem selbstfahrenden Auto sehr unwohl fühlen würden. Weniger als ein Viertel der Teilnehmer gaben an, sie würden sich wohl oder sogar extrem wohl dabei fühlen, ein autonomes Auto zu fahren.

Gallup weist jedoch darauf hin, dass sich diese Einstellung sehr schnell ändern könnte. Amerikaner würden generell dazu neigen, ihre Bereitschaft, neue Technologien zu nutzen, zu unterschätzen. So hat Gallup im Jahr 2000 eine Befragung durchgeführt, bei der knapp ein Viertel der erwachsenen Amerikaner angaben, niemals ein Mobiltelefon nutzen zu wollen. Nichtsdestotrotz sind diese heute praktisch allgegenwärtig.

Im US-Bundesstaat Kalifornien dürfen ab April Autos auch ohne Fahrer auf öffentlichen Straßen verkehren – vorerst allerdings nur zu Testzwecken. „Dies ist ein großer Schritt für die autonome Technologie in Kalifornien“, sagte Jean Shiomoto, Direktorin des Departements für Kraftfahrzeuge des Golden State. „Sicherheit ist unser oberstes Gebot und wir sind bereit, mit Herstellern zusammenzuarbeiten, die fahrerlose Fahrzeuge in Kalifornien testen wollen.“

Bislang haben sich 50 Unternehmen registriert. Sie haben sich bereit erklärt, für den Fall einer Fehlfunktion eine Person in die Autos zu setzen. Die neuen Vorschriften verpflichten die Unternehmen zudem, ihre Fahrzeuge per Fernsteuerung zu überwachen. Sie haben auch die Polizei zu benachrichtigen, wenn Menschen die Kontrolle über selbstfahrende Autos übernehmen müssen, falls die Autos eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. es