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Zürich - In einem Forschungsprojekt der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich arbeiten Roboter und Handwerker bei der Produktion komplexer Holzmodule zusammen. Das neue digitale Holzbauverfahren spart Material und öffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Bisher übernehmen Maschinen bei der Gestaltung von Holzbauelementen meist nur den Zuschnitt des Rohmaterials, informiert die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) in einer Mitteilung. Die Zusammensetzung des Moduls erfolgt im Anschluss immer noch manuell. Beim im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) Digitale Fabrikation von der Professur für Architektur und Digitale Fabrikation der ETH entwickelten Holzbauverfahren Spatial Timber Assemblies arbeiten Mensch und Maschine dagegen über den gesamten Planungs- und Produktionsprozess hinweg zusammen. 

Zwei Roboter schneiden hier nicht nur die Holzbalken zu und versehen sie mit den erforderlichen Löchern für den Zusammenbau. Sie ordnen die vorbereiteten Balken auch schrittweise präzise im Raum an, so dass sie von Handwerkern direkt verschraubt werden können. Dadurch kann auf Verstärkungsplatten zur Aussteifung verzichtet werden. Zudem erlaubt Spatial Timber Assemblies den Aufbau geometrisch komplexer Holzmodule, die bisher nicht effizient  zu realisieren waren. 

Die neue Bauweise wird erstmals beim Bau des DFAB HOUSE auf dem Forschungsgebäude NEST der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf getestet. In einem Computermodell wurden dazu sechs räumliche, geometrisch individuelle Holzmodule aus insgesamt 487 Holzbalken generiert. Beim Zusammenbau werden die Bauroboter des neuen Robotic Fabrication Laboratorys an der ETH eingesetzt. Die in Zusammenarbeit mit der Erne AG Holzbau entwickelten Module sollen auch nach Einbau in das DFAB HOUSE hinter dessen lichtdurchlässiger Fassade sichtbar bleiben. hs