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Potsdam - Holzgebäude sind in doppelter Hinsicht klimafreundlicher als ihre Gegenstücke aus Zement und Stahl. Sie produzieren weniger Treibhausgase und können sogar als CO2-Speicher dienen.

Eine neue Studie der Yale School of Forestry and Environmental Studies aus den USA und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) aus Deutschland hat herausgefunden, dass die Nutzung von Holz anstelle von Zement und Stahl in neuen Gebäuden gleich zwei Vorteile hat.

Einerseits würden somit die hohen CO2-Emissionen, die bei der Zement- und Stahlproduktion entstehen, halbiert. Und andererseits können Holzgebäude als CO2-Speicher genutzt werden. Sie würden dabei CO2 aus der Luft aufnehmen und speichern und somit die Funktion der Bäume übernehmen, die für die Gebäude gefällt worden sind. So kann beispielsweise ein fünfstöckiges Wohnhaus aus Brettschichtholz bis zu 180 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter speichern. Das ist dreimal mehr als bei Bodenpflanzen in Wäldern. Die Studienautoren nennen allerdings auch zwei Voraussetzungen für eine solche klimafreundliche Auswirkung. So müssten die Wälder, aus denen das Holz stammt, nachhaltig betrieben werden. Und Holz aus abgerissenen Holzhäusern müsse anschliessend wiederverwendet werden.

Bäume würden eine perfekte Technologie liefern, heisst es von Hans Joachim Schellnhuber, Koautor der Studie und emeritierter Direktor des PIK. „Sie entziehen unserer Atmosphäre CO2 und wandeln es in Sauerstoff zum Atmen und in Kohlenstoff im Baumstamm um, den wir nutzen können. Ich kann mir keine sicherere Art der Kohlenstoffspeicherung vorstellen. Die Menschheit hat Holz für viele Jahrhunderte für Bauwerke genutzt, doch jetzt geht es angesichts der Herausforderung der Klimastabilisierung um eine völlig neue Grössenordnung. Wenn wir das Holz zu modernen Baumaterialien verarbeiten und die Ernte und das Bauen klug managen, können wir Menschen uns ein sicheres Zuhause auf der Erde bauen.“ es