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Zürich - Der Untergrund wird bereits für Kanäle, Tunnel und andere Bauwerke genutzt. Doch angesichts von Verdichtung und urbanem Wachstum könnte er in Zukunft für Städteplaner eine noch wichtigere Rolle spielen, wie ein Medienbericht zeigt.

Städteplanerin Antonia Cornaro ist in Zürich tätig und hat ein Buch über die Nutzung des Untergrundes geschrieben. „Der Raum unter Tag wird in Zukunft für die Städte noch wichtiger werden, wenn der Raum an der Oberfläche nicht überbeansprucht werden soll“, wird sie in einem Artikel des „Tages-Anzeigers“ zitiert, in welchem einige Beispiele für die Nutzung des Untergrundes beschrieben werden.

Einerseits gibt es da natürlich die bekannten Tunnel und Kanäle, die jedoch in neuer Form im Mittelpunkt mehrerer Projekte stehen. So zum Beispiel die in der Schweiz geplante Gütermetro Cargo Sous Terrain oder auch das Hyperloop-Projekt von Tesla-Chef Elon Musk, der in einer Röhre Magnetzüge fahren lassen möchte. Andererseits gibt es aber auch Projekte in Montreal und Helsinki, bei denen „ganze Ladenstrassen fern vom Wetter in die Tiefe verlegt worden“ sind. Und in Singapur soll ein Arbeitsbereich für 4000 Wissenschaftler unterirdisch angelegt werden, die sogenannte Science City.

Fabriken, Lager, Lokale und Rechenzentren sind weitere Verwendungen, für welche der Untergrund genutzt wird. „Und in Paris werden unterirdische Parkhäuser, die mangels Stadtverkehr leer stehen, als Gewächshäuser genutzt“, schreibt der „Tages-Anzeiger“. In dem Artikel wird auch auf die wichtige Rolle Schweizer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hingewiesen. So können im Versuchsstollen Hagerbach im Flums SG Methoden, Materialien und Maschinen unter realen Bedingungen getestet werden. Dort sind zum Beispiel Details für die Alpentunnel erprobt worden.

Aktuell werden dort Versuche mit unterirdischen Plantagen unternommen. So könnte in Zukunft das Obst und Gemüse für die Stadtbevölkerung aus Kellern kommen. Antonia Cornaro hat ihre Studentinnen und Studenten von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) dazu befragt: „Über 80 Prozent befürworten solche Anbausysteme und sagten, sie hätten keine Probleme mit dem Verzehr des Gemüses.“ jh