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Dübendorf ZH - Wer das Grün eines Stadtparks oder eine Bergkette am Horizont sehen kann, ist weniger empfindlich gegen den Lärm von Autos und Eisenbahnen. Doch steigert Grün die Lärmbelästigung durch Flugzeuge. Das zeigt eine Metastudie der Empa.

Ein Blick auf eine nahe Parkanlage, einen Teich oder eine Bergkette am Horizont, und der städtische Verkehrslärm stört uns weniger. Und je näher die Erholungszone sich zum eigenen Wohnort befindet, umso niedriger ist die subjektiv empfundene Belästigung durch Lärm. Diese Schlussfolgerungen haben Forschende der Abteilung Akustik/Lärmminderung an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) aus einer Metastudie gezogen. Diese hatte sie laut einer Medienmitteilung der Empa zusammen mit Experten des Bundesamts für Umwelt, des Swiss Tropical and Public Health Institute und der Universität Basel durchgeführt.

Erstaunlicher als der psychologische Schalldämpfereffekt von Grünflächen ist die Erkenntnis, dass dies bei Fluglärm nicht funktioniert. Im Gegenteil: Je mehr Grün, umso gestörter fühlen wir uns durch Fluglärm. Das habe wohl mit einem Gefühl des Ausgeliefertseins zu tun, so Beat Schäffer von der Empa. Denn anders als beim Verkehrslärm können ein paar Meter Abstand gegen den Lärm von Flugzeugturbinen nichts ausrichten. Ein zweiter Punkt sei die sogenannte Inkongruenz: „Wir erwarten in einem Park, dass es leise ist. Wird diese Ruhe dann durch etwas gestört, das wir nicht beeinflussen können, dann nehmen wir dieses Geräusch als weitaus belastender wahr.“

Nun wollen die Forschenden näher auf die psychischen und besonders auch physiologischen Aspekte von Lärm eingehen. Gerade werde gemeinsam mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft die RESTORE-Studie des Schweizerischen Nationalfonds gestartet. Sie ist auf vier Jahre angelegt und soll Faktoren für die optimale Stressreduktion in die künftige Stadtplanung mit einfliessen lassen. mm