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Genf - In Städten mit vielen hohen Gebäuden entstehen 154 Prozent mehr Treibhausgasemissionen als in Städten mit vielen niedrigen Gebäuden. Bei der entsprechenden Forschung sind die Treibhausgasemissionen des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden betrachtet worden.

Urbane Gegenden stehen für 78 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Jetzt haben Forscher laut eines neuen Berichts die Treibhausgasemissionen der gesamten Lebensdauer von Gebäuden untersucht und festgestellt, dass stark verdichtete Städte mit vielen niedrigen Gebäuden wie Paris besser in der Lage sind, Emissionen zu reduzieren als Städte mit vielen hohen Gebäuden. Der in „Urban Sustainability“ veröffentlichte Bericht gibt zudem an, dass die Emissionen in stark verdichteten Städten mit vielen hohen Gebäuden um 154 Prozent höher liegen als in stark verdichteten Städten mit vielen niedrigen Gebäuden.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Verdichtung angesichts einer wachsenden urbanen Bevölkerung tatsächlich notwendig ist – Höhe aber nicht“, wird Francesco Pomponi in einem Artikel des Weltwirtschaftsforums zitiert, Professor an der Napier Universität in Edinburgh und Leitautor der entsprechenden Studie. „Daher scheint es so, als würde die Welt in den nächsten Jahrzehnten mehr Städte wie Paris benötigen und weniger Manhattans – so sehr ich New York auch liebe.“

Traditionell wird für die urbane Gestaltung in erster Linie die Betriebsenergie in Betracht gezogen. Laut des Artikels wird dabei aber oft die Menge an benötigter Energie vernachlässigt, die durch andere Faktoren entsteht. So zum Beispiel bei der Gewinnung und Herstellung der Rohmaterialien, die Produktion einzelner Komponenten, dem Bau und später auch Rückbau des Gebäudes und auch durch die entsprechenden Transportwege.

Los Angeles ist gerade erst vorangegangen und hat beschlossen, das Klimaerwärmungspotential von Gebäuden zu regulieren. Dazu sind Richtlinien für die Reduzierung von Treibhausgasen verabschiedet worden. In Oslo müssen die beim Bau öffentlicher Gebäude eingesetzten Maschinen und Fahrzeuge bis 2025 auf Elektroantrieb umstellen. Die C40-Gruppe weist zudem darauf hin, dass es nicht ausreicht, wenn bei der Betriebsenergie von Gebäuden eine Netto-Null erreicht wird. Sie fordert in einer Erklärung, dass die Emissionen für neue Gebäude, umfangreiche Renovierungen und Infrastrukturprojekte bis 2030 um mindestens die Hälfte reduziert werden müssen. em