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Chicago - Städte setzen mehr Regulierung ein, um durch die Dekarbonisierung von Gebäuden Netto-Null-Ziele zu erreichen. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass die Städte bei der Dekarbonisierung am erfolgreichsten sind, die ein Gleichgewicht zwischen Regulierung, Anreizen, Innovation und Beschleunigern sowie Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor schaffen.

Die Stadtverwaltungen setzen sich zwar ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele, aber Pläne zur Bekämpfung der Kohlenstoffemissionen von Gebäuden würden häufig nicht ausreichend beachtet, heisst es in einer Mitteilung des amerikanischen Immobilienforschungsunternehmens JLL. In seiner jüngsten Studie „Decarbonizing Cities and Real Estate“ (Dekarbonisierung von Städten und Immobilien) hat JLL festgestellt, dass der Beitrag von Immobilien an den Emissionen im Durchschnitt bei 60 Prozent liegt. Die Studie zeigt jedoch auch, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den städtischen Massnahmen und dem Handeln der Immobilienbranche und der Klimawissenschaft gibt.

Guy Grainger, Global Head of Sustainability Services and ESG bei JLL, wird in der Mitteilung zitiert, dass Partnerschaften zwischen dem privaten Sektor und lokalen Regierungen entscheidend seien, um Fortschritte bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft zu erzielen. Die Studie zeigt, dass die Städte bei der Dekarbonisierung dann am erfolgreichsten sein werden, wenn sie ein Gleichgewicht zwischen Regulierung, Anreizen, Innovation und Beschleunigung herstellen. Grainger warnte, wenn dieser Ausgleich nicht geschehe, könnten die Stadtregierungen strenge Regulierungen und Strafen für Gebäudestandards einführen.

In der Studie werden Städte wie New York, Singapur und Tokio für ihre innovativen Ansätze zur Verringerung der Emissionen von Gebäuden hervorgehoben, wie etwa das Cap-and-Trade-Programm von Tokio, das Gebäudeeigentümern Anreize zur Emissionssenkung bietet. Die Studie warnt jedoch davor, dass die Politik weltweit hinter den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zurückbleibt und dem privaten Sektor eine grössere Bedeutung bei der Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen zukommt. „Es ist nicht ratsam, auf eine Regulierung zu warten, um Massnahmen zu ergreifen“, schreibt JLL. „Die jetzt handeln, werden über belastungsfähigere Gebäude und damit sogar einen Wettbewerbsvorteil verfügen.“