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London - Nachhaltigkeit wird bei Gebäuden immer wichtiger – und Architekten greifen wieder verstärkt auf das traditionelle Baumaterial Lehm zurück. Der hält Gebäude sowohl kühl als auch warm, hält extremem Wetter stand und kann für moderne Bedürfnisse angepasst werden.

Internationale Architekten setzen wieder vermehrt auf Lehm als Baumaterial. Dieser kann laut eines Beitrages der BBC sowohl genutzt werden, um extremen Wetterbedingungen zu widerstehen als auch für den Bau nachhaltiger Gebäude. Lehmwände weisen eine hohe thermische Masse auf. Das bedeutet, dass sie Hitze langsam absorbieren und speichern können. Durch diese Eigenschaft können sie Gebäude sowohl kühl als auch warm halten. Im Vergleich zu Beton hat Lehm nur einen geringen Einfluss auf die Umwelt und kann vollständig wiederverwertet werden, heisst es in dem Artikel. Durch seine Poren kann er zudem Feuchtigkeit aus der Luft ziehen und speichern.

Lehm sei das führende nachhaltige Material der Zukunft, sagt die österreichische Architektin Anna Heringer. Sie hat 2007 den Aga Khan Award für Architektur erhalten. Damit wurde ihr Lehmgebäude für die METI Handmade School in Rudrapur in Bangladesch ausgezeichnet. „Es ist das einzige Material, das wir so oft wiederverwenden können, wie wir möchten, ohne Energie zu verlieren“, so Heringer weiter.

Abhängig von der Qualität des Baus und des Fundaments können Lehmgebäude sogar Erdbeben und starken Stürmen standhalten. Zudem sind sie sehr anpassungsfähig, wie auch Salma Samar Damluji betont. Sie ist Mitgründerin der Daw’an Mud Brick Architecure Foundation im Jemen. In dem Land stehen auch Lehm-Wolkenkratzer, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. „Wenn man eine Wand einreissen oder das Design ändern will, kann man alle Materialien wiederverwerten“, sagt sie. Jedes Lehmhaus sei wohnlich und könne problemlos angepasst und mit Strom und Sanitärinstallationen nachgerüstet werden. em