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West Palm Beach - Das Konzept einer intelligenten Stadt mit den Schwerpunkten Innovation und digitale Transformation ist notwendig, aber nicht ausreichend, sagen Experten. Um nachhaltig und widerstandsfähig zu werden, müssen Städte anpassungsfähig und in der Lage sein, auf die zur Norm werdenden Veränderungen zu reagieren.

In den vergangenen Jahren ist ständige Veränderung vom Ausnahme- zum Normalzustand geworden, schreiben Nicholas D. Evans und Gregory Sauter von der Ingenieurfirma WGI Inc sowie Ibrahim S. Odeh von den an der Universität Columbia in New York ansässigen Global Leaders in Construction Management in einem Artikel für das Weltwirtschaftsforum. Diese sogenannten Disruptionen umfassen Technologien wie den 3D-Druck, autonom fahrende Autos und digitale Zwillinge wie auch wirtschaftliche Faktoren wie Pandemien, extreme Wetterereignisse oder den Klimawandel.

Laut den Autoren sind Smart Cities in diesem Zusammenhang notwendig, aber die Agilität in der digitalen Transformation sei nicht ausreichend, wenn die Stadt im Hinblick auf ihre Infrastruktur anfällig sei. Eine sogenannte adaptive Stadt könne hingegen ein Gleichgewicht zwischen Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit sowie politischen, wirtschaftlichen, technologischen, juristischen und umweltbezogenen Anforderungen herstellen.

Wie es von den Autoren heisst, gibt es drei Schritte für den Aufbau einer adaptiven Stadt. Zuerst müsse eine Vision entwickelt werden, die Faktoren wie Wirtschaftswachstum, Nachhaltigkeit und Mobilität umfasst. Da sich die wirtschaftlichen Ziele einer Stadt ständig ändern, müsse eine adaptive Stadt in der Lage sein, eine dynamische Anpassung dieser Ziele zu unterstützen, so der Artikel.

Im zweiten Schritt müssten die Voraussetzungen für die Anpassungsfähigkeit geschaffen werden, also Software für Cloud Computing. Smart Contracts oder auch auf Plattformen basierende Geschäftsmodelle angeschafft werden. Weitere Aspekte sind hier modulare Bauweisen, Multi-Funktionsentwürfe, Roboter und Drohnen. Ein Beispiel hierfür ist ein in Katar aus Containern errichtetes Fussballstadion, welches regelmässig ab- und wieder aufgebaut werden kann.

Und schliesslich müssten adaptive Städte eine auf das Wesentliche bezogene Form von Agilität ermöglichen. Darunter verstehen die Autoren unter anderem, dass digitale wie auch physikalische Faktoren berücksichtigt werden müssen, wenn urbane Infrastruktur neu aufgebaut oder erneuert wird. Hier erwähnen sie Mikrostromnetze, die selbstständig auf Beschädigungen des Stromnetzes reagieren können. Es sei nun Zeit, die Rolle jedes Bestandteiles einer adaptiven Stadt neu zu definieren, seien es Gebäude, Strassen, Autos oder auch den Menschen selbst. em