Open Menu
Guelph - Neue Forschungen beschäftigen sich mit Massnahmen der urbanen Gestaltung, welche zur Abkühlung von Städten beitragen sollen. Den Ergebnissen zufolge werden diese nicht zu einer nächtlichen Abkühlung führen, es sei denn, sie werden von Massnahmen zum Abbau der Treibhausgase begleitet.

Sowohl die urbane Expansion als auch die Emissionen von Treibhausgasen fördern den Klimawandel. Für amerikanische Städte wird bis 2099 ein Temperaturanstieg von 2 Grad Celsius bis 7 Grad Celsius erwartet. Um künftige Entwicklungen besser zu verstehen, nutzen internationale Forscher Modelle und Computersimulationen, welche sich mit den Entwicklungen von Klimawandel und urbanem Wachstum beschäftigen.

Jetzt hat ein Forscherteam aus der Universität Guelph aus Kanada und der Arizona State University in den USA ein sehr weit entwickeltes Modell fertiggestellt, welches sich mit den Auswirkungen des Klimawandels in urbanen Zentren der USA beschäftigt. Dabei wurde ein verstärkter Fokus auf Technologien gelegt, welche die Überhitzung von Städten bekämpfen sollen. Dazu gehören beispielsweise kühlende Dächer, begrünte Dächer und Bäume, die an Strassen gepflanzt werden

„Indem wir dynamische interaktive Simulationen genutzt haben, konnten wir verschiedene Strategien untersuchen, mit denen die für das 21. Jahrhundert erwartete urbane Hitze bekämpft werden sollen“, sagt Ko-Autor E. Scott Krayenhoff von der Universität Guelph in einer Erklärung. So hätten die Forscher die intensive Nutzung von kühlenden und begrünten Dächern sowie an Strassen gepflanzten Bäumen untersucht und herausgefunden, dass dies je nach Region an einem Nachmittag zu einer Abkühlung von durchschnittlich 1,3 bis 2 Grad Celsius führen würde. Nachts würde die Abkühlung nicht mal 1 Grad Celsius betragen.

So hat sich gezeigt, dass die Nutzung solcher Technologien sowohl in einem „Weiter-So-Szenario“ als auch unter Annahme eines Rückganges der Treibhausgasemissionen ab 2040 nicht zu einer wirkungsvollen Bekämpfung der Hitze führen würde. Dies würde bedeuten, dass zwar kühlende Technologien genutzt und Bäume gepflanzt werden könnten, die Hitze in amerikanischen Städten aber dennoch weiter zunehmen würde, so Krayenhoff. Nötig sei vielmehr eine umgehende und substanzielle Reduzierung der Treibhausgasemissionen. jh