Open Menu
Sydney - Städte sollten sich mehr am Kreislauf orientieren, um ihren Einfluss auf die Natur zu reduzieren, sagt ein führender Stadtplaner aus Australien. Beim Ansatz der Kreislaufwirtschaft stellen Städte ein lebendiges System dar, bei welchem Müll minimiert und Ressourcen reduziert und wieder verwendet werden.

Städte sind für mehr als 70 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Daher gibt es in der urbanen Planung und Entwicklung einen grossen Bedarf für nachhaltigere Lösungen. Ein Ansatz dafür wäre, dass Städte das Kreislaufwirtschaftsprinzip verfolgen, heisst es von Stephen Moore, Partner bei dem preisgekrönten Planungs- und Designberater Hatch RobertsDay in Sydney.

Solche Städte stellen ein lebendiges System dar, in welchem Müll reduziert wird und Ressourcen so weit wie möglich reduziert eingesetzt und wiederverwendet beziehungsweise wiederverwertet werden. In einem Artikel für das australische Magazin „Architecture & Design“ schreibt Moore, dass Städte bislang ein lineares Modell verfolgen. Dabei würden Rohmaterialien genutzt, um Produkte zu schaffen, die gebraucht und anschliessend entsorgt werden. Urbane Planer sollten hingegen das Design von Infrastruktur, dem Verkehr und von Gebäuden so verändern, dass in diesen Bereichen eine flexiblere Anpassung möglich wird.

Laut Moore soll die Gestaltung von Städten dazu führen, Glück zu maximieren und Not zu minimieren. Dazu könne eine gute Erreichbarkeit beitragen. Nach Meinung von Moore sind die meisten Städte jedoch nicht dazu geeignet, Unabhängigkeit und Mobilität zu fördern. Planer sollten daher den Strassenraum neu verteilen, zugunsten von Fussgängern und Velofahrern.

Moore hält zudem Grünflächen für Städte wichtig, welche das Kreislaufwirtschaftsprinzip verfolgen. Dazu zählen Bäume am Strassenrand ebenso wie Wassergebiete und begrünte Dächer, zumal Letztere laut des Artikels die Lebensspanne von Flachdächern verdoppeln können.

Der australische Stadtplaner schlägt vor, Technologien und Daten bei Entwicklungsentscheidungen einzusetzen. Bei der Wahl von Transportarten sollten zudem Wege gefunden werden, die Abhängigkeit von Autos zu reduzieren. em