Open Menu
Cologny GE - Das Weltwirtschaftsforum hat an einer Initiative mitgearbeitet, die einen Fahrplan für einen nachhaltigen Ansatz in der Stadtentwicklung liefert. Sie zeigt auf, wie naturbasierte Lösungen die traditionelle „graue“ Infrastruktur ersetzen können.

Städte sollten Schlüssel-Dienstleistungen für alle bereitstellen, heisst es in einer Erklärung des Weltwirtschaftsforums (WEF). Viele Städte lassen jedoch sowohl die Stadtbewohner als auch die natürliche Umwelt, von der das städtische Leben abhängt, im Stich, da die Urbanisierung immer noch weitgehend auf der Ausbeutung der Natur basiere. Als Folge gelten über 70 Prozent der grössten städtischen Zentren der Welt als stark oder extrem umweltgefährdet, erklärt das WEF. 

Um diese Herausforderungen zu bewältigen und Städte als Treiber für einen positiven Wandel zu positionieren, hat die kolumbianische Regierung mit dem Weltwirtschaftsforum an der Initiative BiodiverCities by 2030 gearbeitet. Deren Ziel ist es, Stadtverwaltungen, Unternehmen und Bürger auf der ganzen Welt dabei zu unterstützen, Städte zu schaffen, die im Einklang mit der Natur stehen.

Eines der Ziele der Initiative ist es, die Kohlenstoffneutralität, die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die soziale Gerechtigkeit voranzutreiben. Dazu soll die Bebauung wieder mit Natur verbunden werden, alle Stadtbewohner sollen gleichen Zugang zur Natur erhalten und eine Wirtschaft soll gefördert werden, die auf nachhaltiger Nutzung der Natur basiert.

Umgesetzt werden sollen sogenannte naturbasierte Lösungen (NbS), heisst es beim WEF. NbS nutzen natürliche Ökosysteme, um unter anderem die Wassersicherheit und die Belastbarkeit von Städten zu erhalten, die Ästhetik von Quartieren zu verbessern, städtische Wärmeinseln zu reduzieren, Kohlenstoffemissionen auszugleichen und den Artenreichtum durch grössere Grünflächen zu fördern. Nach Angaben des WEF könnten NbS für Infrastrukturen 50 Prozent weniger kosten als „graue“ Infrastrukturalternativen durch Bebauung.

„Es ist an der Zeit, die Chancen der vierten industriellen Revolution zu nutzen, und neue Plattformen für die Zusammenarbeit zu schaffen, Erfahrungen darüber auszutauschen, wie der Schutz der biologischen Vielfalt mit der Bewältigung dringender städtischer Herausforderungen wie Ernährungssicherheit, Armut, Mobilität und Abwasserentsorgung in Einklang gebracht werden kann“, schreibt das WEF. em