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Kopenhagen - Der massive Zuzug von Menschen in chinesische Städte soll dem Land helfen, bis 2060 Klimaneutralität zu erreichen. Neuen Forschungen zufolge hatten die 290 Millionen neue Stadtbewohner der vergangenen 30 Jahre einen positiven Effekt auf den CO2-Bestand. Nun soll der ökologische Wandel weiter vorangetrieben werden.

In den vergangenen drei Jahrzehnten konnten Chinas Städte 290 Millionen neue Bewohner verzeichnen, die zuvor in ländlichen Gegenden des Landes gelebt haben. Zwar wird die Urbanisierung häufig mit steigenden CO2-Emissionen in Verbindung gebracht, da dafür oft Waldflächen weichen müssen. Forschende der Universität Kopenhagen haben hingegen herausgefunden, dass die Urbanisierung in China stattdessen einen positiven Einfluss für das Klima hatte.

Die Forschenden haben eine auf der Nutzung von Satelliten basierende Technologie eingesetzt, um einen Überblick über natürliche Ressourcen zu erhalten. Dabei haben sie laut einer Mitteilung herausgefunden, dass in den urbanen Gegenden Chinas zwischen 2002 und 2010 durch überirdische Biomasse insgesamt 20 Millionen Tonnen weniger CO2 verzeichnet wurde.

Die Aufforstung in neu entstehenden urbanen Arealen ist ein Grund dafür. Laut der Postdoktorandin Xiaowei Tong vom Departement für Geowissenschaften und das Management natürlicher Ressourcen der Universität gibt es aber einen weiteren Grund. So lassen Menschen, die von ländliche in urbane Gegenden umziehen, grosse Flächen kultivierter Böden zurück. Neue Vegetation hätte es somit leichter, CO2 zu absorbieren.

Laut Professor Rasmus Fensholt ist China zudem sehr fortschrittlich dabei, Grünflächen bei der urbanen Planung zu berücksichtigen. Die in den vergangenen Jahren festgestellte Zunahme an CO2-Senken in urbanen Gegenden könne wahrscheinlich auf diese Massnahmen zurückgeführt werden.

Um bis 2060 Klimaneutralität zu erreichen, sei das Pflanzen von Bäumen allerdings nicht genug, so die Forschenden. Es sei zudem entscheidend, die Emissionen von fossilen Treibstoffen drastisch zu reduzieren. Die nun vorliegenden Ergebnisse könnten jedoch als ein Ausgangspunkt für den weiteren ökologischen Wandel betrachtet werden. em