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Mehr als 2500 internationale Städte haben seit 2014 formelle Ziele formuliert, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, heisst es bei Reuters. Und viele dieser lokalen Ziele sind ambitionierter als die, die von Regierungen im Hinblick auf das Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 festgelegt wurden.

Dadurch entstehen Spannungen mit nationalen Regierungen, welche die Politik für ökologische Energie, Transportsysteme oder die Luftverschmutzung festlegen. In Oslo machen städtische Behörden beispielsweise Druck, um die Treibhausgasemissionen der Stadt innerhalb von vier Jahren mehr als zu halbieren. Der ambitionierte Plan umfasst autofreie Zonen, Gebäude, für welche keine fossilen Brennstoffe genutzt werden und höhere Strassennutzungsgebühren.

Doch der stellvertretende Bürgermeister wirft nun der norwegischen Regierung vor, Oslos Pläne für neue Strassennutzungsgebühren für Dieselautos während des Berufsverkehrs zu behindern. Die Regierung fordert dafür ein nationales Computersystem, mit dem die Umweltgebühren für Strassen erfasst werden sollen – obwohl lediglich Oslo ein solches System einführen will.

Auf der anderen Seite des Erdballs liegt Sydney mit der australischen Regierung im Streit. Dabei geht es um Pläne, lokal mehr Strom zu produzieren, ohne dabei hohe Gebühren für das nationale Stromnetz zu zahlen. Laut des Bürgermeisters der Stadt produziert Sydney genügend Strom durch seine Solarinitiative, müsse aber „die selben Gebühren wie ein entferntes Kohle- oder Gaswerk zahlen, das seine Energie über hunderte Kilometer transportiert“. In der Hauptstadt Canberra wurde diese Kritik zurückgewiesen, es sei zu teuer, ein entsprechendes System für lokale Netze zu installieren.

Gemäss einer Studie aus dem Jahr 2016 könnten bis 2030 durch Klimapläne von Städten und Regionen zusätzlich zu den nationalen Zielen 500 Millionen Tonnen jährlicher Treibhausgasemissionen eingespart werden. Städte könnten davon besonders profitieren, meint Niklas Höhne von der deutschen Denkfabrik NewClimate Institute. es