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New York - Der Pulitzer-Preis-Finalist Suketu Mehta hält das Schreiben für einen wichtigen Teil der urbanen Entwicklung. Er sieht nämlich eine Kluft zwischen der Narrative urbaner Planungen und den Menschen, die in einer Stadt leben. Journalisten könnten diese Kluft überwinden, meint Mehta.

Das Problem mit heutigen Städten sei eine Kluft bei der Narrative, sagte der Autor und Journalist Suketa Mehta bei einem Vortrag zur urbanen Entwicklung an der Universität Yale. Seiner Meinung nach würde es einerseits eine offizielle Narrative der Planer darüber geben, was eine Stadt darstellen soll. Und andererseits die ungehörten Ansichten der Menschen, die in dieser Stadt leben.

Aktuell würde in der urbanen Planung sehr viel über die Kommunikation zwischen Gebäuden gesprochen, so Mehta laut eines Artikels der Yale Daily News. Dabei werde aber vergessen, dass in und auch unter diesen Gebäuden Menschen leben würden. Hier sieht er eine Rolle für sich, als Schriftsteller. Er könne mit den urbanen Planern reden und die Inhalte in einer Geschichte für weniger gebildete Menschen darstellen.

Mehta führte dazu als Beispiel das Entwicklungsprojekt Hudson Yards in New York City an. Dieses sei geplant worden, um Menschen an ihre Armut zu erinnern, so Mehta. Mit Bewohnern der umliegenden Quartiere seien nur wenige Gespräche über das Luxusprojekt geführt worden. Für dieses sei die Tramlinie 7 verlängert worden, obwohl es einen viel grösseren Bedarf für einen Tramausbau in den Randbezirken der Stadt geben würde.

Populisten seien gute Geschichtenerzähler, was auch für die Immobilienfirmen gelten würde, welche Hudson Yards als strahlendes Symbol für New York präsentiert hätten. Der einzige Weg, dem entgegenzusteuern, ist laut Mehta die wahre und überprüfte Version der Geschichte. Und das könne eine Aufgabe für Journalisten und Schriftsteller sein.

Mehta ist als ausserordentlicher Professor für Journalismus an der Universität New York tätig. Die urbane Entwicklung ist eines seiner Schwerpunktthemen. Mit seinem Buch über Mumbai, „Maximum City: Bombay Lost and Found“, kam er 2005 ins Finale um den Pulitzer-Preis. em